Bärenanlage,
Zoo Frankfurt

Der Entwurf ist die Symbiose zwischen gebauter Stadtkante und natürlicher Landschaft. Er reagiert sowohl auf den städtischen als auch auf die programmatischen Anforderungen der gewünschten Bärenanlage in Gestalt einer Landschaft. Die gegeneinander im Raum versetzten Schollen entwickeln eine „Reliefenergie“, die zum bestimmenden Thema der Architektur wird. Gleichzeitig gestattet sie den funktionalen Anforderungen wie Abgrenzung, Sichtbezüge und Orientierung auf ästhetische anspruchsvolle Weise gerecht zu werden.

Der Besucherweg durch die Bärenanlage windet sich mit wechselnden Aus- und Einblicken durch verschiedene Erdschichten. Er wird rhythmisiert durch drei landschaftlich markante Situationen. Erstens der offene Landschaftsraum in der Mitte der Anlage, zweitens der Schutzraum unterhalb der Felskante und drittens die Höhle als Auftakt oder auch als Endpunkt der Wanderschaft. Diese ermöglichen dem Besucher nicht nur die besten Blickwinkel auf die Bären, sondern auch das Erleben einer abwechslungsreichen Topographie. Eine vierte landschaftliche Situation eröffnet sich dem Besucher, am Ende seines Zoobesuches. Über das Begehen einer Anhöhe, gelangt er an einen Aussichtspunkt, der ihm einen abschließenden Gesamtblick über die gesamte Bärenanlage ermöglicht. 

Der gestaltete Lebensraum für die Bären ist geprägt durch ein markantes, vielgestaltiges, schollenartiges Relief über- und gegeneinander geschichteter Eilande mit Biotopfunktion. Auf diese Weise wird die innere Oberfläche der Anlage vergrößert und den Tieren in hohem Maße der notwendigen Bewegungsraum geboten. Es werden durch Elemente wie Erdschollen und Raseninseln unterschiedlichste landschaftliche Lebensräume,  entsprechend den Anforderungen der Bären, geschaffen. Begehbare, begrünte Dachschollen erlauben die Tektonik der Bärenanlage in ihrer Gänze zu erfassen.

Wettbewerb
2019 – 3. Preis

In Kooperation mit
Harald Fay

Landschaftsplanung
Martin Diekmann, LAD+

Visualisierung
Mainfeld