Hintergrund: Zooanlagen

Die meisten Zooanlagen werden den geltenden Ansprüchen an artgerechte und zeitgemäße Tierhaltung nicht mehr gerecht. Die stark veralteten Funktionsbauten, so genannte "Badezimmerarchitekturen", oder Käfighaltung entsprechen ebenfalls nicht mehr den Vorstellungen der Besucher, das Tier in seiner natürlichen Umgebung zu erleben. Planer müssen beim Bauen für Tiere mehrere Ebenen der Gebäudeplanung beachten: in funktionaler Hinsicht müssen optimale klimatische und räumliche Bedingungen für Mensch und Tier geschaffen werden, in psychologischer Hinsicht fällt der Architektur eine besondere Rolle zu als Vermittlerin zwischen Mensch und Tier und Mensch und Natur.

Die Auseinandersetzung mit Raum findet in Zoogebäuden folglich in besonderem Maße statt: die technisch, ökologisch und ästhetisch komplexen Gebäude müssen in der Lage sein, multisensorische Wahrnehmungsebenen zu ermöglichen und das Erleben der Tiere in einem zwar künstlichen, aber dennoch intakten,  glaubwürdig phantasievoll gestalteten Lebensraum gewährleisten. Eine enge Zusammenarbeit der Projektbeteiligten aus den verschiedenen Bereichen Zoologie, Biologie, Pädagogik und Architektur ist dabei unabdingbar. Die artgerechte und würdige Haltung von Wildtieren und die Förderung öffentlichen Bewusstseins für Natur- und Umweltschutz sollte dabei unser aller Anliegen sein.